Toxoplasma gondii

Toxoplasmose

Erfasste Erreger

Toxoplasma gondii

Untersuchungsgang

Nachweis spezifischer Antikörper gegen Toxoplasma gondii mittels indirektem Immunfluoreszenztest (IFT) sowie ggf. Nachweis von IgM-Antikörpern mittels Immunosorbent Agglutinationsassay (ISAGA). Bei unklarem Infektionsstatus z.B. in der Schwangerschaft wird ein IgG-Aviditätstest durchgeführt.

Interpretation der Ergebnisse
Der Immunfluoreszenztest ist sensitiv und spezifisch, erfasst IgG und IgM. Aufgrund der hohen Durchseuchungsrate in der Bevölkerung sprechen Titer ohne Dynamik im niedrig und mäßig positiven Bereich für eine bestehende infektionsgebundene Immunität. Für eine frische Infektion sprechen eine Serokonversion oder eine Titersteigerung um > 2 Stufen. Konnatale Infektionen mit Toxoplasma gondii müssen an das RKI gemeldet werden.

Der Nachweis von IgM gegen Toxoplasma gondii erfolgt bei den Verdachtsdiagnosen Erstinfektion in der Schwangerschaft, konnatale Infektion sowie bei Verdacht auf eine akute Infektion. Persistierende IgM-Antikörper werden bis zu 2 Jahren nach Infektion beschrieben! Mit Hilfe eines IgG-Aviditätstests kann bei unklarem Infektionsstatus z.B. in der Schwangerschaft der Zeitraum der Erstinfektion auf einen Zeitraum von > bzw. < 3 Monate eingegrenzt werden. In der Schwangerschaft ist eine serologische Untersuchung zum Nachweis schützender Antikörper vor der 12. SSW empfehlenswert. Bei fehlenden Toxoplasma-spezifischen Antikörpern sind zwei weitere Untersuchungen (z.B. 24. und 36. SSW) sinnvoll. Jede Serokonversion muss kurzfristig abgeklärt werden. In Abhängigkeit von Antikörpertiter, Titerdynamik und spezifischem IgM-Nachweis ist eine Therapie erforderlich. Bei Antikörpernachweis in Verbindung mit reaktivem IgM bis zur 13. SSW ist durch kurzfristige quantitative Kontrollen ( ISAGA ) zu klären, ob es sich um persistierende IgM handelt oder anhand der Titerbewegung eine frische Infektion vorliegt. Titer zwischen 1:16 und 1:256 in IFT Test gelten als schutzverleihend.

Bei serologisch gesicherter Toxoplasmose und Verdacht auf ZNS Beteiligung ist eine Liquoruntersuchung möglich. Dazu sollte eine Einsendung eines zeitgleich entnommenen Serum-Liquor-Paares erfolgen.

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