Lyme-Borreliose

Erregerspektrum
Borrelia burgdorferi (Borrelia afzelii, Borrelia garinii)

Untersuchungsgang

Bei der Untersuchungsanforderung Borrelien-Serologie wird eine Stufendiagnostik durchgeführt. Die erste Stufe besteht aus einem Chemiluminiszenzimmunoassay (CLIA) zum Nachweis von IgG und IgM als Screeningtest.
Bei positivem IgM Nachweis (>35 U/ml) und bei dringendem klinischen Verdacht auf eine Lyme-Borreliose wird als Bestätigungstest ein Westernblot durchgeführt. 

Klinische Kriterien (Anamnese, Symptomatik, Befund) sind entscheidend für die Diagnosestellung und für die diagnostische Bewertung der mikrobiologischen Laborbefunde.
Verlaufsuntersuchungen sind dann sinnvoll, wenn die Erstuntersuchung einen grenzwertiges Ergebnis erbrachte oder die Erstuntersuchung negativ befundet wurde und der klinische Verdacht einer frühen Borreliose besteht. Eine negative Borrelien-Serologie schließt eine Borrelieninfektion nicht aus!

Eine Antibiotikatherapie im frühen Stadium der Infektion kann die Bildung nachweisbarer Mengen spezifischer Antikörper verhindern. Wegen der sehr variablen Präsens/Persistenz der Antikörper im Blut ist eine serologische Kontrolle des Therapieerfolges nicht möglich.

Screeningtest:

Chemiluminiszenzimmunoassay (CLIA)
Dieser Test erfasst IgG und IgM Antikörper.

Interpretation der Ergebnisse
positiv:
Verdacht auf eine Borrelieninfektion, ggf. Durchführung des Bestätigungstests und Durchführung eines TPPA zum Ausschluß von Kreuzreaktionen mit anderen Spirochäten.
negativ:
Entweder hat der Patient keine Lyme-Borreliose oder es handelt sich um eine ganz frische Infektion, bei der spezifische Antikörper noch nicht in nachweisbarer Konzentration vorhanden sind. Bei klinischem Verdacht auf eine Borreliose ist eine Kontrolluntersuchung nach 2-3 Wochen notwendig.
Ein negatives Ergebnis schließt eine Borrelieninfektion nicht aus!

Bestätigungstest:

Borrelia IgG-und IgM-Westernblot
Ein Immunoblot zur Bestimmung von IgG- und IgM-Antikörpern gegen Borrelia burgdorferi wird bei grenzwertigen Befunden im EIA, bei deutlichem IgM Nachweis im ELISA und in Proben von Patienten mit dringendem Verdacht auf Borreliose durchgeführt.

Interpretation der Ergebnisse
positiv:
Nachweis Borrelien-spezifischer Banden. Der Patient hat höchstwahrscheinlich eine Borrelieninfektion.

negativ:
Bei den im CLIA nachgewiesenen Antikörpern handelt es sich am ehesten um kreuzreagierende Antikörper.
Ein negatives Ergebnis schließt eine Borrelieninfektion nicht aus!

Liquordiagnostik

Eine Untersuchung von Liquor ist in der Regel nur bei serologisch gesicherter Lyme-Borreliose und Verdacht auf ZNS-Beteiligung sinnvoll. Liquoruntersuchungen sind nur in Paralleluntersuchung mit einem zeitgleich gewonnenen Serum interpretierbar.

Zur Diagnose einer Neuroborreliose ist der Nachweis intrathekal synthetisierter Antikörper erforderlich. Daher erfolgt die Bestimmung des Liquor/Serum-Index durch Messung der spezifischen Antikörper in Blut und Liquor. Die Gesamt-IgG-Konzentration von Serum und Liquor sowie die Konzentration des Serumalbumins und Liquoralbumins werden in der Abteilung Klinische Chemie bestimmt, was vom Einsender veranlasst werden muss.

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