Institutsporträt

Institut für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene

Die Forschungsaktivitäten des Instituts umfassen die Pathophysiologie von Infektionskrankheiten auf Seiten des Erregers und des Wirtes. Hierbei stehen die Aufklärung von Effektormechanismen (Abwehrmechanismen) des angeborenen und erworbenen Immunsystems, Funktionen von Zytokinen (Botenstoffen im Körper) sowie die Untersuchung von Virulenzmechanismen ausgewählter Erreger im Zentrum. Neben der Grundlagenforschung führt das Institut unterschiedliche Projekte zur Dokumentation und Analyse der Epidemiologie von Erregern durch.

Hervorgegangen ist das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie. Dieses Institut ist eine der älteren, bereits zu Zeiten der Medizinischen Akademie gegründeten Institutionen der Heinrich-Heine-Universität. Beachtliche Arbeit hat das Institut auf dem Gebiet der Malariatherapie geleistet. Der frühere Direktor, Professor Kikuth, war maßgeblich an der Entwicklung der heute weltweit eingesetzten Malariatherapie beteiligt.

Seit mehreren Jahren hat die Medizin immer häufiger mit Infektionserkrankungen zu kämpfen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Zahl abwehrgeschwächter Patienten durch neuartige Therapieverfahren bei bösartigen Erkrankungen und durch die Verlängerung der Lebenserwartung ständig zunimmt. Für solche Patienten stellen selbst Infektionen, die üblicherweise als harmlos gelten, eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Der zunehmende Ferntourismus verstärkt das Auftreten von tropischen Infektionen. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren deutlich, dass viele Keime, die bisher durch Antibiotika gut bekämpft werden konnten, zunehmend resistent gegen gängige Medikamente werden.

Daher strengt das Institut vermehrt Forschung mit dem Schwerpunkt der Wirt-Erreger-Interaktionen an. Durch moderne Verfahren wird aufgeklärt, welche Funktionen des Immunsystems benötigt werden, um eingedrungene Erreger abzuwehren. Auf diesem Gebiet arbeitet das Institut mit einer Vielzahl nationaler und internationaler Kooperationspartner zusammen.

Patientenversorgung

Schwerpunkte der klinisch-diagnostischen Mikrobiologie sind direkte und indirekte (serologische) Nachweise von Erregern sowie deren Anzüchtung. Als Untersuchungsproben kommen dabei alle Körpergewebe und -materialien sowie medizinische Produkte in Frage. Neben den mikroskopischen, kulturellen und immunologischen/serologischen diagnostischen Techniken, wie sie für Bakterien und Parasiten entwickelt worden sind, stehen routinemäßig auch molekularbiologische und biochemische Methoden wie die Polymerasen-Kettenreaktion, Realtime-PCR, Hybridisierung und Western Blot zur Verfügung. Diese modernen Verfahren ergänzen die klassischen Methoden der Bakteriologie, haben den Vorteil größerer Sensitivität und können in kürzester Zeit durchgeführt werden. Damit ist ein schnellerer spezifischer Therapiebeginn möglich.

Neben der direkten Diagnose von Infektionen kann eine Diagnose auch serologisch durch indirekte Methoden erfolgen. Dabei ziehen die Mitarbeiter des Institutes die in der Regel nach Infektion einsetzende Antikörperbildung heran, wobei der Nachweis von erregerspezifischen Immunglobulinen als Beweismittel dient. Auf die Analyse und Identifizierung eines Erregers folgt die Resistenztestung gegen Antibiotika und gegebenenfalls eine epidemiologische Untersuchung.
Die Tätigkeit des Instituts umfasst auch die klinisch-mikrobiologische Konsiliartätigkeit mit Beratung zur Diagnose, Therapie und Prophylaxe von Infektionskrankheiten.

Forschung und Lehre

Das Institut engagiert sich bei der fachlichen und wissenschaftlichen Ausbildung von Studenten der Humanmedizin, der Zahnmedizin, der Pharmazie und der Biologie. Darüber hinaus wird der mikrobiologische und infektiologische Fächerkanon im Rahmen der Ausbildung der technischen Assistenzberufe sowie bei den Pflegeberufen (Krankenpflege und Kinderkrankenpflege) vermittelt.

Mikrobiologie, Immunologie und Infektiologie sind Pflichtfächer während des Studiums der Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie. Das notwendige theoretische Wissen wird in Vorlesungen vermittelt, die durch eine Reihe praktischer Übungen gefestigt werden. Weiterhin ist das Institut bei der Ausbildung von Schülern an den Lehranstalten und Schulen des Universitätsklinikums engagiert. Zusätzlich finden immunologische und mikrobiologische Seminare statt.

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