Nachhaltigkeit am UKD


Nachhaltiges Wirtschaften beinhaltet mehr als die Einsparung von CO2.

Neben der Ökologie gehören zum Nachhaltigkeitsbegriff in der ursprünglichen Definition auch die Dimensionen Ökonomie und Soziales – in manchen Modellen noch ergänzt durch Bedingungen für ein zivilisiertes Zusammenleben der Menschen: Kulturelle Selbstbestimmung, gewaltfreie Konfliktkultur und demokratische Partizipation.

Auf allen Feldern ist das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) aktiv, gibt es Projekte, die dazu beitragen, das UKD im besten Sinne nachhaltiger zu machen.

Auf dieser Seite möchten wir verschiedene Initiativen vorstellen.


Ökologie


Die Uniklinik Düsseldorf hat einen Energiebedarf wie eine Kleinstadt. So verbraucht das UKD zum Beispiel an Strom so viel wie 15.000 vierköpfige Familien. Beim Erdgas entspricht der Verbrauch dem Bedarf von 2.400 Familien. Trinkwasser ist in einer Größenordnung vonnöten, mit der sich 2.200 Familien versorgen könnten.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass das UKD zu den großen Verbrauchern in Düsseldorf gehört. Sie unterstreichen zudem, dass sich das größte Krankenhaus der Stadt verantwortungsvoll mit Möglichkeiten des nachhaltigen Wirtschaftens und des Energiesparens auseinandersetzen muss.


Energieeinsparung / -gewinnung
  • neben Photovoltaik -Anlagen auf allen Neubauten, setzt das UKD zukünftig auf eine Kombination aus Gründach und PV-Anlage. Bestandsgebäude hat das UKD bereits erfasst und die Möglichkeiten einer nachträglichen Installation von Photovoltaik-Anlagen geprüft. Wo möglich, wird diese Nachrüstung realisiert – ganz aktuell ist das z.B. auf dem Versorgungszentrum umgesetzt worden, wo sich z.B. die Küche, die Kantine und das Zentrallager befinden.
  • Ein weiteres Thema ist die Nachtabkühlung durch eine natürliche Belüftung. Hier ein Beispiel, das aktuell realisiert wird: In dem Neubau der Haut- und Augenklinik sowie im sogenannten CARDDIAB (ein gemeinsames Forschungszentrum der Herz-Kreislaufmedizin und der Diabetologie, das aktuell gebaut wird) sind die Fassaden so gestaltet, dass man nachts die Fenster öffnen kann, so dass außer in den klinischen Bereichen (z.B. OPs oder Intensivstationen, etc.) keine mechanische Be- und Entlüftung benötigt wird.
Mobilität

  • Ein großes Thema auf dem UKD-Gelände ist die Umsetzung/Förderung von Elektromobilität. Schon jetzt fährt z.B. rund die Hälfte des Fuhrparks der großen UKD-Logistik (Patiententransport, Teile des Wäschetransports, Poststelle, Warentransport, etc.) entweder rein elektrisch oder hybrid. Sukzessive soll hier weiter umgestellt werden.

  • Am UKD gibt es verschiedene Bereiche, die Patientinnen und Patienten auch außerhalb der Klinik betreuen. Dazu gehören z.B. das Kinderpalliativteam, das Ambulante Palliativ Team (SAPV) aber auch unser Herzzentrum. Auch hier ist bereits jetzt ein großer Teil des Fuhrparks auf E-Autos umgestellt und die Elektromobilität wird weiter ausgebaut. Das SAPV nutzt innerhalb des Stadtgebietes von Düsseldorf auch vollausgestattete E-Lastenfahrräder (Foto). Für die Zukunft sind auch mehr öffentliche Ladestationen für das Gelände geplant.
  • Parallel hierzu wurde das UKD im vergangenen Jahr vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Bronze zertifiziert. Im Zuge dessen wurden und werden die Bedingungen für die Nutzung von Fahrrädern der Mitarbeitenden, Besucher:innen und Patient:innen verbessert. In den vergangenen Jahren wurden z.B. auf dem ganzen Gelände viele neue Fahrradständer eingerichtet und der Haupt-Fußgängereingang zur Moorenstraße fahrrad- und fußgängerfreundlich optimiert. Die Tordurchgänge von der Himmelgeisterstraße und der Witzelstraße wurden kürzlich erweitert, um eine Durchfahrt mit dem Fahrrad zu erleichtern. Eine weitere Zufahrtmöglichkeit im Bereich der Moorenstraße wurde jüngst umgesetzt.
Umweltschutz / Abfall
  • Natürlich fallen in einem Krankenhaus von der Größe der Uniklinik Düsseldorf viel Abfall und Wertstoffe an. Auch hier gibt es viele Projekte: So werden durch externe Anbieter u.a. die Baumischabfälle zur Weiterverwertung im Bausektor aufgearbeitet. Auch Altpapier/Pappe/Kartonagen sammelt das UKD in großen Mengen (ca. 180 Tonnen im Jahr) damit es vollständig recycelt werden kann. Die Abfälle der Küche gehen zur Verwendung in eine Biogasanlage. Insgesamt – mit allen großen und kleinen Projekten in der hauseigenen Abfallwirtschaft – gehen am UKD etwa 780 Tonnen Abfälle aller Art jedes Jahr in eine Wiederverwertung statt in die Entsorgung. Das UKD wird in Zukunft die Trennung der Stoffe weiter forcieren – vor allem in den Bereichen Kartonagen und Kunststoffe. Das UKD plant zudem, im Jahr 2026 eine hochmoderne zentrale Abfallsammelstelle in Betrieb zu nehmen.
  • Stichwort Wäscherei: Hier hat die Uniklinik Düsseldorf z.B. eine elektronische Dosiermittelanlage für Waschmittel eingebaut, die zu einer deutlichen Reduzierung des Waschmittelverbrauchs geführt hat. Pro Kilogramm Schmutzwäsche verbraucht das UKD somit weniger Waschmittel als der durchschnittliche Privathaushalt


Ökonomie


Als eines der wichtigsten medizinischen Zentren in NRW mit 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in UKD und Tochterfirmen ist die Uniklinik Düsseldorf auch ein großes Wirtschaftsunternehmen. Nahezu jede unternehmerische Entscheidung betrifft Aspekte des nachhaltigen Wirtschaftens.


Materialeffizienz

Ressourcenschonung mit Hilfe von Mehrwegbechern

Seit dem 1. Januar 2023 arbeitet das UKD jetzt mit dem bekannten Anbieter Recup zusammen. Für jeweils einen Euro Pfand bekommt man in den Cafeterien Mehrweg-Becher und Deckel für Heißgetränke. Die bisherigen to-go-Pappbecher entfallen dort komplett. Die Recup-Becher können am UKD in den Cafeterien und der Kantine aber auch an allen anderen Orten, wo Recup genutzt wird, abgegeben werden. Die Becher am UKD werden vor dem nächsten Gebrauch fachmännisch und unter Einhaltung aller für ein Krankenhaus geltenden Hygienevorschriften gereinigt.



Soziales


Die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden für das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) die wichtigste tragende Säule. Ganz unabhängig vom Berufsbild trägt jede und jeder einzelne im jeweiligen Bereich dazu bei, dass Patientinnen und Patienten hochklassig versorgt, dass Ausbildung und Lehre auf einem hohen Niveau gewährleistet und dass Innovation und Forschung vorangetrieben werden können.

Auf dem Campus des Universitätsklinikums Düsseldorfs kommen jeden Tag bis zu 9.500 Menschen mit unterschiedlichsten Berufen, Vorlieben, Wurzeln und Identitäten zusammen. Diese Mischung ist belebend. Damit es so bleibt, hält das UKD viele Angebote und Einrichtungen vor, die das „Zusammen“ fördern oder zur Stelle sind, sollte es einmal Probleme geben.


Integrationsmanagement

Eine zentrale Aufgabe des Integrationsmanagements ist die Entwicklung und Etablierung von tragfähigen Strukturen und die Konzipierung von bedarfsgerechten Angeboten, Maßnahmen und Instrumenten für diverse Zielgruppen/Berufsgruppen, die die Integration aller Beschäftigten des UKD aktiv fördern und nachhaltig gestalten, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Bestehende Unterschiede sollen dabei anerkannt werden. Diese Vielfalt in der Belegschaft wird bei allen Handlungen des Integrationsmanagements als Chance betrachtet.

Gleichstellungsbeauftragte

Wichtige Aufgaben und Ziele der Gleichstellungsbeauftragten für nicht-wissenschaftlich Beschäftigte am UKD sind zum einen beim Thema Gleichstellung zu unterstützen und zu beraten und zum anderen die Dienststelle des UKD in allen organisatorischen, sozialen und personellen Maßnahmen (nach Vorgaben des Landesgleichstellungsgesetzes §17) zu unterstützen, welche die Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Beseitigung von Benachteiligungen betreffen.

Soziale Ansprechpartner:innen im UKD

Neben der Gleichstellungsbeauftragten und dem Integrationsmanagement gibt es zahlreiche weitere Beratungsangebote für UKD-Beschäftigte wie das Familienberatungsbüro, der psychosoziale Dienst oder das Wiedereingliederungsmanagement. Alle tragen dazu bei, dass Beschäftigte bei Problemen im Sozialen Bereich schnell eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner finden, um eine Hilfestellung zu erhalten.

Angebote für die Gesundheitsförderung der Beschäftigten

Die Arbeitsmedizinische Vorsorge, Impfsprechstunden und auch das Fast-Track-Konzept im Falle einer Behandlung sorgen dafür, dass Beschäftigte des UKD in der Gesundheitsvorsorge gut betreut sind. Auch dieser Aspekt zählt zum Nachhaltigkeitsgedanken.

Darüber hinaus können Beschäftigte vergünstigt Prävention betreiben, in dem sie vergünstigte Sport- oder Gesundheitsangebote nutzen, die das UKD – oft in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern – anbietet.


Nachhaltigkeits-Blog


Das Auffangen treibhausrelevanter Narkosegase

Als eines der ersten Universitätsklinika in Europa ist es dem Universitätsklinikum Düsseldorf gelungen, treibhausrelevante Narkosegase während der Operation aufzufangen und der Aufbereitung zuzuführen statt es direkt an die Außenluft abzugeben. Letzteres fördert den Treibhauseffekt. Zusammen mit seinem Team erprobt derzeit Prof. Dr. Peter Kienbaum, stellvertretender Direktor der Klinik für Anästhesiologie am UKD, ein neues Verfahren im Rahmen eines Pilotprojektes: Durch ein Kreislaufsystem wird verhindert, dass die klimaschädlichen Anästhetika in die Außenluft gelangen. Stattdessen können sie sogar recycelt werden. Die für die Narkose eingesetzten „volatilen Anästhetika“ sind langlebige halogenierte Kohlenwasserstoffe. Zu dieser Gruppe gehören Desfluran, Sevofluran und Isofluran. Ihr Anteil am weltweiten Treibhauseffekt beträgt aktuellen Schätzungen zufolge 0,08 Prozent.

https://www.uniklinik-duesseldorf.de/ueber-uns/pressemitteilungen/detail/klimaschutz-im-krankenhaus-op-klimafreundlicher-narkosekreislauf


Neues Beleuchtungskonzept spart Energie

Das Team der Elektroabteilung im Dezernat Bau und Technik hat ein neues Beleuchtungskonzept für das Zentrum für Operative Medizin II (ZOM II) konzipiert und selbst umgesetzt. Unter anderem wurden 385 konventionelle Leuchten gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht. Dort, wo bislang 63 Lichtbänder mit Leucht-stoffröhren Licht gaben, tun dies nun LED-Umrüstsätze. Neu ist auch die Beleuchtungssteuerung in dem Gebäude. Bewegungsmelder mit integrierter Überwachung der Helligkeit sorgen dafür, dass das Licht tatsächlich nur dort eingeschaltet wird, wo es dunkel ist und wo sich Menschen aufhalten. Zudem werden Bereiche nach Uhrzeit oder über Lichtsensoren gesteuert. Ausgenommen sind Flucht- und Rettungswege sowie wichtige Kreuzungspunkte. Hier ist immer für Helligkeit gesorgt. Im Vergleich zu vorher wird im ZOM II nun pro Jahr 108.516 kWh weniger Strom verbraucht. Das entspricht dem Verbrauch von ca. 30 Vier-Personen-Haushalten.

Viele Stromkreise waren nicht optimal geschaltet oder wurden seinerzeit falsch gruppiert. Daher mussten neue Leitungen für Lampen und Bewegungsmelder verlegt werden. Ole Hellwig aus der Elektroabteilung hat in Kooperation mit dem Unternehmen Elektro Becker die Programmierung der Steuerung neu aufgebaut. Einen großen Anteil an der Realisierung des Gesamtprojekts hatten die beiden Auszubildenden Pierre Reithmeier und Elmon Dzeladini, die sich in allen Umsetzungsphasen umfassend eingebracht haben. Das Projekt war für das gesamte Team der Elektroabteilung ein Gewinn, weil es auch dazu beigetragen hat, sich neue Kenntnisse anzueignen. Eine besondere Herausforderung stellte der Umbau im laufenden Betrieb dar. Hier war eine enge Koordination mit der Bauabteilung notwendig, da Abschnitte der Deckenverkleidung an verschiedenen Stellen geöffnet und wieder geschlossen werden mussten.

Andreas Meerschiff, Leiter des Energiemanagements, geht davon aus, dass sich die Kosten für das Projekt – inklusive der mehr als 500 Arbeitsstunden, die in die Umsetzung investiert worden sind – innerhalb von spätestens zwei Jahren amortisiert haben. Es laufen bereits Analysen, wo sich auf dem Campus ebenfalls viel Energie über die Beleuchtungssteuerung sparen lässt. In der Kinderklinik und der MNR-Klinik wird das Team der Elektroabteilung mit Sicherheit in absehbarer Zeit aktiv. An anderer Stelle sind bereits Maßnahmen abgeschlossen worden – zum Beispiel die Installation von Bewegungsmeldern in zahlreichen Treppenhäusern. Die Umbaumaßnahmen laufen immer parallel zum Tagesgeschäft.


Gärtnerei auf Strom

Dank der Anschaffung von neuen Geräten greift die UKD-Gärtnerei beim Rasenmähen, beim Heckenschneiden und beim Laubblasen weitestgehend auf elektrisch betriebene Geräte zurück. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie deutlich leiser sind als Geräte mit Verbrennermotoren.


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