MUKNO (Multi-Port-Knochenchirurgie am Beispiel der Otobasis)

Fortschrittliche Behandlungsmethoden beinhalten unter anderem minimal-traumatische Zugangswege und Operationsprozeduren mit vorhersehbaren Operationsrisiken und geringerer Morbidität. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes soll die Durchführung gewebeschonender Operationsverfahren an der Otobasis untersucht werden. Bisher sind gewebeschonende Operationsverfahren an der Otobasis durch multianguläre Bohrkanäle nicht möglich.
Der Chirurg legt stattdessen über ein Operationsfenster sämtliche Kollisionsstrukturen frei (explorative Chirurgie), was jedoch wiederum zu einer erhöhten Morbidität führt. Zur Durchführung von Bohrungen bedarf es mehrerer Komponenten, die exakt aufeinander abgestimmt werden müssen, damit vitale Strukturen der Otobasis wie A. carotis interna, Labyrinth oder Hirnnerven zuverlässig geschont werden können. Dazu gehört eine Bohrplattform („Basisplatte“) sowie entsprechende hochpräzise Visualisierungs- und Detektionssysteme zur Lokalisation der Lage des Bohrkanals in seiner Umgebung. 
Ebenso bedarf es der keimfreien Trennung zwischen Umgebung und Operationsfeld durch sogenannte Ports, die bereits aus der minimal-invasiven Abdominalchirurgie bekannt sind. So soll es möglich sein, einen Bohrkanal für das Endoskop sowie zwei Arbeitskanäle für Instrumente zu schaffen.

Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Multi-Port-Knochenchirurgie, die es ermöglichen wird, nicht nur Biopsien aus Tumoren in Knochen oder von Knochen abgeschirmten Regionen in hochsensiblen Bereichen der Schädelbasis zu gewinnen, sondern auch weiter gehende komplexe Eingriffe wie die komplette Entfernung von Raumforderungen der Otobasis durchzuführen.

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