Speicheldrüsentumore

Im menschlichen Körper gibt es sechs große Speicheldrüsen, die für die unterschiedliche Zusammensetzung des Speichels verantwortlich sind. Dazu gehören die jeweils paarig angelegten beiden Ohrspeicheldrüsen (Glandulae parotis), die Unterkieferspeicheldrüse (Glandulae submandibularis) und die Unterzungenspeicheldrüse (Glandulae sublingualis). Bösartige Erkankungen der großen Speicheldrüsen treten insgesamt selten auf. Am häufigsten ist in dreiviertel der Fälle die Ohrspeicheldrüse betroffen.

Es zeigt sich eine schlecht verschiebbare Raumforderung der betroffenen Speicheldrüse sowie bei fortgeschrittenem Verlauf möglicherweise ein Ausfall der Gesichtsmimik (Ausfall des Gesichtsnervens), Hauteinziehungen bzw. Hautulzerationen oder derbe Schwellungen der Halslymphknoten.

Eine Abgrenzung vor gutartigen und bösartigen Malignomen ist teilweise schwierig. Auch gutartige Raumforderungen können mit knotigem Umbau ein verdrängendes Wachstum aufweisen und zeigen dabei nicht immer klare Zeichen einer bösartigen Erkrankung auf wie die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen). In der feingeweblichen Untersuchung unterscheidet man vor allem in Mukoepidermoidkarzinome, Azinuszellkarzinome, adenoidzystische Karzinome, Adenokarzinome und Plattenepithelkarzinome. Auf dem Boden einer gutartigen, langjährig bestehenden Raumforderung, beispielsweise dem pleomorphe Adenom, kann sich zudem auch eine bösartige Entartung bilden.

Je nach Ausdehnung der bösartigen Raumforderung muss im interdisziplinären Tumorboard abgewogen werden, ob eine Operation möglich ist oder andere Behandlungsoptionen wie der Bestrahlung oder Chemotherapie bervorzugt werden. Im Falle einer Operation muss die gesamte Speicheldrüse entfernt werden sowie möglicherweise die Entfernung der Halslymphknoten (Neck Dissection) durchgeführt werden. Im Falle der Ohrspeicheldrüse kann eine bösartige Raumforderung den Gesichtsnerven befallen, sodass dieser mitentfernt werden müsste. Dies könnte gegebenfalls durch einen anderen Nerv rekonstruiert oder durch eine plastische Korrektur der natürliche Gesichtsausdruck (Zügelplastik sowie Oberlidimplantat) beibehalten werden.

MediathekInformation und Wissen
LageplanSo finden Sie uns