Nasen- und Nasennebenhöhlenkarzinome
Karzinome der Nase, der Nasennebenhöhlen (NNH) und dem vorderen Anteil des Schädels (Frontobasis) können sich aus unterschiedlichen Geweben entwickeln und weisen so auch eine größere feingewebliche Strukturunterschiede sowie ein unterschiedliches Wachstums- und Metastasierungsverhalten (Bildung von Tochtergeschwulsten) auf. Zu den häufigsten bösartigen Tumorarten rechnet man das Plattenepithelkarzinom, das anaplastische Karzinom, das Adenokarzinom, das adenoidzystische Karzinom und Ästhesioneuroblastom. Es gibt allerdings eine große Anzahl an Tumoren, die sich in der Nase, den Nasennebenhöhlen oder Schädelbasis ausbreiten können. Ihnen gemeinsam ist die Möglichkeit sich nicht nur auf das Nasen- und Nasennebenhöhlensystem zu beschränken, sondern sich möglicherweise auf benachbarte Strukturen wie die Augenhöhle oder die Hirnhäute und das Gehirn mit auszudehnen.
Die Patienten beklagen meist das Gefühl einer verstopften Nase, Nasenbluten, einseitigen unangenehm riechenden oder blutigen Nasensekretion, Geruchs- und Geschmacksstörungen. Taubheitsgefühle bzw. Kribbeln im Gesicht, Doppeltsehen und Schmerzgefühle oder Verformung der äußeren Nase treten in fortgeschrittenen Stadien auf. Je nach Tumorgewebe können Nikotin oder Holzstaub bzw. Lederstaub verantwortlich für die Entstehung sein. Auch das Human Papilloma-Virus (HPV) kann manchmal eine Rolle spielen.
Ein therapeutisches Vorgehen muss im interdisziplinären Tumorboard besprochen werden. Im Falle einer operativen Therapie stehen Navigationssysteme zur Verfügung, welche unter Verwendung moderner, hochauflösender CT-Datensätze ein präzises Operieren und einen maximalen Schutz von Nachbarstrukturen (z.B. Sehnerv, Hirnschlagader) ermöglichen. Zudem stehen adjuvante Therapiemöglichkeiten wie Bestrahlung und bzw. Chemotherapie zur Verfügung.