Hörzentrum Düsseldorf

Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
Gebäude-Nr.: 12.44, 5. OG

Tel: (0211) 81 17576
Fax: (0211) 81 04583

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Das Cochlea-Implantat

Ein Cochlea-Implantat kommt als Hörprothese für ertaubte, an Taubheit grenzend schwerhörige und gehörlose Patienten in Betracht, bei denen der Hörnerv weiterhin intakt ist. Auch einseitige Hörverluste stellen eine Indikation dar.

Was ist ein Cochlea-Implantat?

Ein Cochlea-Implantat besteht aus zwei Komponenten. Zum einem aus dem Prozessor, welcher sowohl hinter dem Ohr oder auf Haut als sog. "single unit" getragen werden kann. Zum anderen aus dem Implantat, welches bei einer OP unter der Kopfhaut platziert wird. Ein dünner Elektrodenstrang wird während der OP im Innenohr platziert und überträgt von dort elektrische Reize an den Hörnerv.

Ein Cochlea-Implantat übernimmt die Aufgabe des Hörorgans. Es kann sowohl einseitig (unilateral) als auch beidseitig (bilateral) implantiert und genutzt werden.

Zudem ist es möglich ein Cochlea-Implantat auch in Kombination mit einem Hörgerät auf der Gegenseite zu nutzen.

Ferner ist es mittels elektrisch-akustischer Stimulation (EAS) möglich, Ihr Restgehör im Bereich der tiefen Frequenzen zu erhalten und die hohen Frequenzbereiche durch ein Cochlea-Implantat zu ergänzen. In diesem Fall enthält das System sowohl ein Cochlea-Implantat als auch ein Hörgerät.

Unser Angebot richtet sich an Kinder und Erwachsene jeglicher Altersgruppen, die hochgradig schwerhörig oder ertaubt sind. Wir begleiten Sie vom ersten Informationsgespräch bis zur langjährigen Nachsorge.

Wie funktioniert ein Cochlea-Implantat?

Ein Mikrophon am äußerlich zu tragenden Sprachprozessor nimmt Schallwellen auf, die dann in digital kodierte Signale umgewandelt werden.

Durch ein Kabel werden diese Signale zur Spule geleitet und von dort durch die Haut an das Implantat unter der Kopfhaut übertragen. Das Implantat wandelt die Signale in elektrische Impulse um und leitet sie an den Elektrodendatenträger im Innenohr weiter. Die Elektroden auf dem Elektrodenträger stimulieren die Hörnervenfasern.

Diese Impulse werden vom Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn entschlüsselt diese Signale und wandelt sie in akustische Informationen um.

Bevor Patienten sich für ein Cochlea-Implantat entscheiden, werden diverse Untersuchungen durchgeführt. In ausführlichen Informationsgesprächen mit allen beteiligten Disziplinen wird Ihnen die genaue Vorgehensweise vor einer möglichen OP, die CI-Operation selbst und die sich daran anschließende wichtige lebenslange Nachsorge transparent erläutert.

Nach unserem routinierten Ablaufplan bieten wir ausführliche Gesprächstermine mit

- unseren HNO-Ärzten und Ärztinnen

- unseren Technikern und Technikerinnen

- unseren Sprachtherapeutinnen und Pädagoginnen.

So klären wir alle medizinischen Fragen, besprechen mit Ihnen die bestmögliche individuelle technische Versorgung und gehen auf Ihre Bedenken und Fragen rund um die Nachsorge und Organisation ein.

Das Cochlea-Implantat für Kinder

Kinder, die gehörlos geboren werden oder ihr Gehör im Laufe ihrer Kindheit verlieren, können, bei gesundem Hörnerv, mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden. Vor allem in Bezug auf den lautsprachlichen Spracherwerbsprozess können Kinder von Cochlea-Implantaten profitieren. Der Spracherwerb kann dann ähnlich oder ebenso verlaufen wie bei Kindern, die ohne eine Höreinschränkung leben.

Im Hörzentrum Düsseldorf können die jüngsten Patientinnen und Patienten noch vor dem ersten Lebensjahr mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden.

Elternberatung und -unterstützung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des Hörzentrums der Uniklinik Düsseldorf. Unsere pädagogischen und sprachtherapeutischen Fachkräfte erarbeiten zusammen mit den betroffenen Familien individuelle Nachsorgepläne und stehen jederzeit beratend zur Seite.

Das engagierte Team hilft und arbeitet mit bewährten Behandlungsmethoden und neuesten Therapiekonzepten.

Die Versorgung von Kindern mit Hörstörungen ist eine der zentralen Aufgaben des Hörzentrums der Uniklinik Düsseldorf. Hierzu gehört auch das diagnostische Angebot des Neugeborenen-Hörscreenings, welches im Rahmen der U-Untersuchungen auch im Hörzentrum stattfinden kann.

Hörstörungen im Kindesalter bedürfen einer differenzierten Auseinandersetzung im diagnostischen und therapeutischen Bereich. Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, pädagogische Förderung, Diagnostik und Sprachtherapie können die Folgen einer erworbenen oder angeborenen Hörstörung positiv beeinflusst werden.


Wenn Sie Fragen zur ein- oder beidseitigen CI-Versorgung haben, kontaktieren Sie uns gern über unser Kontaktformular oder schreiben Sie uns eine unverbindliche E-Mail an info.hoerzentrum@med.uni-duesseldorf.de

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