GrenszGlo: Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Patienten mit Paragangliomen im Kopf-Hals-Bereich

GrenszGlo ist ein internationales Projekt, welches von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg VI A Deutschland-Nederland Programms kofinanziert wird und sich mit Patienten mit Paragangliomen im Kopf-Hals-Bereich befasst. Führende Zentren in der Patientenversorgung in Nordrhein-Westfallen wie das Universitätsklinikum Düsseldorf und Kliniken Maria Hilf GmbH sowie Kliniken in den Niederlanden (Radboudumc Nijmegen, Maasziekenhuis Pantein B.V., Rijnstate, VieCuri Medisch Centrum voor Noord-Limburg, Maastricht UMC+) sind am Projekt beteiligt. 

Paragangliome sind Neubildungen, welche aus Zellen des autonomen Nervensystems entstehen. Diese machen ca. 1% aller HNO-Tumore aus und haben eine jährliche Inzidenz von ca. 0,1 bis 0,6/100 000 Einwohner. Paragangliome im Kopf-Hals-Bereich wachsen um die kaudalen Hirnnerven herum und können dadurch die Nervenfunktion beeinträchtigen. Je nach Tumorgröße und -lage zu den umliegenden Strukturen können sich die Tumore auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen und sogar Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden. Betroffene Personen klagen z.B. über Schluckbeschwerden, Heiserkeit, zunehmende Hörminderung, Gleichgewichtsprobleme oder Armheberschwäche. Diese Symptome können die Patienten im Alltag bzw. im Berufsleben einschränken. Hinzu kommt, dass Paragangliome bei ca. 40% der Personen mit Auffälligkeiten in der genetischen Diagnostik assoziiert sind. 

Aufgrund der Rarität der Erkrankung wird im Rahmen des Projekts versucht, in der Grenzregion zusammenzuarbeiten und von den Erfahrungen der anderen zu lernen, um die Therapie der Patienten zu optimieren. Neben abwartendem Verhalten (Wait&Scan) und einer chirurgischen Entfernung bildet die Strahlentherapie die dritte Säule der Behandlungsstrategien der Kopf-Hals-Paragangliome. Im Rahmen unseres zertifizierten Schädelbasiszentrums werden solche Entscheidungen interdisziplinär diskutiert und festgelegt als individuelle Behandlungspläne für jeden Patienten.

Zur weiteren Qualitätsverbesserung wird ein Personalaustausch zwischen den beiden Kliniken stattfinden, wo die Behandlungsergebnisse in den beteiligten Zentren miteinander verglichen werden. Es soll dadurch nicht nur die Behandlung der Patienten verbessert werden, sondern auch die Nachsorge. Im Wesentlichen zielt dieses Projekt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen führenden medizinischen Zentren zu stärken, Wissen und Erfahrungen auszutauschen und eine optimierte Behandlungs- und Nachsorgestrategie für Patienten mit Paragangliomen zu entwickeln, mit dem letztendlichen Ziel, ihre Lebensqualität zu verbessern.

Dieses GrenszGlo-Projekt wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland umgesetzt und von der Europäischen Union, dem MWIKE NRW un der Provinz Gelderland kofinanziert.


Regionaler Projektleiter

Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h.c. Jörg Schipper

Direktor der Hals-Nasen-Ohrenklinik, Leiter des Schädelbasiszentums
Ort 40225 Düsseldorf
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Projektmitarbeiter

Dr. med. Angelika Albrecht

Oberärztin
Schädelbasischirurgie (Otobasis), plastische Operationen, Speicheldrüsenerkrankungen
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Marina Hristova

Assistenzärztin

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