Operative Therapie bei Harninkontinenz

Bei der sog. Belastungsinkontinenz (Synonym: Stressinkontinenz) ist nach Ausschöpfen der nicht-operativen Methoden heute die sog. Schlingenoperation der Goldstandard. Hierbei wird ein schmales Kunststoffband mit netzartiger Struktur in einem ca. 30minütigen minimal-invasiven Eingriff von der Scheide aus spannungsfrei unter die Harnröhre implantiert. Diese Schlingen oder Bänder sind auch unter dem Namen „TVT“ bekannt, die englische Abkürzung für spannungsfreie Schlinge (tension-free vaginal tape).

Eine weitere minimal-invasive Behandlungsmethode bei Belastungsinkontinenz ist die Unterspritzung der Harnröhre mit sog. Bulking Agents. Diese Methode ist besonders schonend und risikoarm. Es wird eine gelartige Substanz mittels eines Endoskops in die Harnröhrenwand injiziert, um den Blasenverschluss zu unterstützen. Die Operation dauert nur wenige Minuten und kann bei Bedarf auch in Lokalanästhesie durchgeführt werden.

Die sog. Dranginkontinenz (Synonyme: überaktive Harnblase, Reizblase) wird in der Regel zuerst medikamentös therapiert. Wenn dies nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führt, kann eine Injektionstherapie mit Botulinumtoxin helfen. Auch dieser Eingriff ist minimal-invasiv. Über eine Blasenspiegelung wird der Wirkstoff an mehreren  Stellen direkt in die Muskelschicht der Harnblasenwand injiziert. Wichtig hierbei ist, dass der therapeutische Effekt teilweise erst nach 2 Wochen, in seltenen Fällen auch noch später, einsetzen kann. Wenn die Behandlung Erfolg hatte, darf diese nach frühestens 6 Monaten wiederholt werden, da der Wirkstoff Botulinumtoxin vom Körper wieder abgebaut wird.

Alle oben genannten Eingriffe werden bei uns regelmäßig durchgeführt. Vor der richtigen Therapie steht aber die richtige Diagnose. Deshalb laden wir Sie ein, sich bei Problemen mit der Harnblase vertrauensvoll an unser Expertenteam zu wenden. Hier werden Sie ausführlich nach ihren genauen Symptomen befragt, anschließend untersucht und danach umfassend über ihre Diagnose und die Therapieoptionen informiert. So finden wir gemeinsam mit Ihnen die für Sie optimale Behandlung Ihrer Beschwerden.

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