Pathologie

Aufgabe des Instituts für Pathologie ist im Rahmen des Brustzentrums die mikroskopische Untersuchung der durch Biospie oder Resektion gewonnenen Gewebeproben und damit die Diagnosestellung als unverzichtbare Voraussetzung für eine adäquate Therapieplanung. Die mikroskopische Diagnostik erfolgt zu drei verschiedenen Zeitpunkten: vor der Therapie (präoperative Diagnostik), während der Operation (intraoperative Schnellschnittdiagnostik) und nach der Operation (postoperative Diagnostik). Bei der Diagnostik vor Beginn einer Therapie entnimmt der behandelnde Arzt zunächst per Stanz- oder Vakuumbiopsie Gewebeprobenaus dem verdächtigen Areal. Diese Proben werden nach entsprechender technischer Aufarbeitung vom Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. Je nachdem, ob der Pathologe dabei die Diagnose eines gutartigen oder bösartigen Tumors stellt, folgt anschließend eine zielgerichtete Therapieplanung. Untersuchungen während der Operation erfolgen durch die sog. Schnellschnittmethode. Diese wird bei intraoperativem Tumorverdacht sowie im Rahmen der Diagnostik des sog. Wächter-(Sentinel-)Lymphknoten eingesetzt. Darüber hinaus spielt die Schnellschnittmethode eine wichtige Rolle bei der Durchführung der intraoperativen Strahlentherapie.

Nach abgeschlossener Operation erfolgt die erneute Diagnostik an den gewonnenen Operationspräparaten. Hierbei entscheidet der Pathologe, ob ein Tumor komplett entfernt wurde, welche Prognosekriterien vorliegen und ob die Patientin möglicherweise noch zusätzlich behandelt werden muss. Auch bei nicht tumorverdächtigen Erkrankungen gehört die mikroskopische Untersuchung zum Standard, da nur so eine bösartige Tumorerkrankung eindeutig ausgeschlossen werden kann. Mit Hilfe modernster Techniken werden vom Pathologen zudem in allen Tumoren therapeutisch bedeutsame Rezeptoren bestimmt, deren Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein darüber entscheidet, ob zusätzliche medikamentöse Tumortherapien sinnvoll sind oder nicht. Mit Hilfe der Immunhistochemie erfolgt so z.B. die Untersuchung der Östrogen- und Progesteron-Rezeptoren sowie des HER2-Rezeptors. Zur Bestimmung des letzteren wird darüber hinaus auch die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) eingesetzt.
Die Diagnose des Pathologen ist damit von großer Tragweite für die Patientin. Die hohe Spezialisierung der Fachärzte, sowie das Prinzip, dass jede Tumordiagnose von zwei Fachärzten bestätigt werden muss, tragen deshalb zu einer höchstmöglichen Patientensicherheit bei.

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